Geldbeutel entlasten
Wer billig kauft, kauft oft teuer! Ein billiges Gerät muss in der Regel nicht nur schneller ersetzt werden als ein teureres, es lassen sich immer mehr Defekte bei neueren Geräten auch nicht mehr wirtschaftlich reparieren, bei älteren aber tendenziell schon. Trotz technologischem Fortschritt sinkt die Lebensdauer bei neuen Geräten. Ob das wohl mit geplanter Obsoleszenz zu tun hat ein älteres Gerät zu reparieren, zahlt sich fast immer aus. Aus Erfahrung wissen wir, dass alte, reparierte Geräte noch viele Jahre verwendet werden können und die Lebensdauer von manchem Neugerät übertreffen. Ein Elektrogerät ist oft wie ein Gegenstand von einem anderen Stern: Immer weniger von uns wissen, wie es von innen aussieht und wenn es nicht so funktioniert, sind wir auf Hilfe von anderen angewiesen. Diese anderen sind häufig keine wirklichen ReparateurInnen, meistens wollen sie uns etwas Neues verkaufen, um mehr zu verdienen. Dann heißt es, da ist nichts mehr zu machen. Es zahlt sich nicht mehr aus. Den KundInnen wird die Entscheidung abgenommen.
Elektroschrott vermeiden
Elektrogeräte verbrauchen Strom im Betrieb, deswegen tauschen immer mehr Menschen ihre alten Geräte gegen neue angeblich energiesparende aus. Aber ein Gerät verbraucht nicht nur im Betrieb Energie. Schon als es produziert wurde, war dafür Energie notwendig und Rohstoffe, die dann im Elektroschrott landen. Laut Lebenszyklusanalysen für eine Waschmaschine werden bereits 53 % der Umweltbelastung durch dieses Produkt bei der Produktion und Distribution verursacht. Würde man all Waschmaschinen, Geschirrspüler, Trockner, E-Herde und Kühlgeräte, die in der EU pro Jahr gekauft werden, aneinanderreihen, bekäme man eine Strecke, die einmal um die Erde reicht. Entsprechend groß sind die Abfallmengen: aktuell 12 Mio. Tonnen pro Jahr in der EU, knapp 80 Mio. Tonnen weltweit pro Jahr! Trotz einer sehr guten Abfall-Gesetzgebung der EU wird nur ein Drittel gesetzeskonform entsorgt. Die Zoll-Behörden sind mit den Mengen schlicht überfordert.
Ressourcen schonen
Kritische, nicht nachwachsende Rohstoffe werden verschwendet, um immer kurzlebigere E-Geräte in die Märkte zu drücken! Bis zu 30 unterschiedliche Metalle stecken in einem Smartphone. Viele Metalle stammen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern, wie Südafrika, der Republik Kongo oder China. Der Bau und Betrieb von Minen geht oft mit Umweltschäden und Kinderarbeit einher: Hinzu kommt, dass sich Edelmetalle zum Teil nur durch den Einsatz giftiger Chemikalien wie Quecksilber aus dem Gestein lösen lassen – mit der Gefahr, dass die schädlichen Substanzen in die Umwelt gelangen. Quelle, Informationszentrum Mobilfunk. Außerdem herrscht oft eine ausbeuterische Praxis vor, bei der die Herkunftsländer und die einfachen Arbeiter kaum profitieren. Menschenrechte und Arbeitssicherheit sind in vielen Minen ein ferner Traum. Der Welterschöpfungstag eines bestimmten Jahres ist der Tag, an dem die menschliche Nachfrage an natürlichen Ressourcen die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. 1987 war der Tag noch am 19. Dezember. Im Jahr 2019 war es bereits der 29. Juli. Mit dem 22. August fällt der Welterschöpfungstag 2020 erstmals später aus als im Vorjahr – eine direkte Folge der weltweiten Quarantäne-Maßnahmen in der Corona-Krise. Im Jahr 2022 fällt dieser Tag für Deutschland auf den 4. Mai (!). Von da an verbrauchen wir allein hierzulande schon mehr natürliche Ressourcen, als bis Ende des Jahres wieder nachwachsen können.
Quelle: https://rusz.at/warum-reparieren